Außenmaß 34 x 59 cm
Holz-Schmuckrahmen in gemasert weiß
Bild auf Künstlerpapier in Fineart-Druck mit Passepartout
Bitte beachten Sie, dass es produktionsbedingt Farbunterschied zur Ansicht auf dem Bildschirm geben kann.
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Derketo gebietet über das Wasser und alle Flüssigkeiten. Sie verliebt sie sich eines Tages in einen schönen Jüngling, der zu ihrem Heiligtum an einen Teich kommt. Ihre Liebesbeziehung hatte Folgen: Derketo wurde schwanger und bekam eine Tochter, nach deren Geburt sie offenbar in eine schwere postnatale Depression verfällt.
Wir können davon ausgehen, dass der Mythos der Göttin die Alltagsrealität vieler Frauen (auch schon damals) widerspiegelt: Aus einer Liebesbeziehung, die so romantisch begonnen hatte, wird eine unhaltbare Lebenssituation, die nur mehr aus Mühen und Verpflichtungen besteht, aus Erwartungen, die einer jungen Frau und Mutter von der Gesellschaft auferlegt werden.
Derketo handelt mit einem rigorosen Befreiungsschlag: Sie tötet den Kindsvater und setzt das Kind in einem steinigen und öden Ort aus. Sie selbst stürzt sich in den Teich, wo sie sich in ein Wesen verwandelt, dessen untere Hälfte ein Fisch ist. Seither hat sie den Oberkörper einer menschlichen Frau und den Unterkörper eines Fisches. Um das ausgesetzte Mädchen kümmerten sich Tauben, die heiligen Tiere der Aphrodite, von Hirtinnen wurde es schließlich zum kinderlosen Oberhirten gebracht, der es aufzog. Aus der Tochter von Derketo wurde die sagenumwobene Königin Semiramis.
Hätte es schon vorher unterstützende Kräfte gegeben, die sich um die Tochter von Derketo und auch um ihr Wohlbefinden als junge Mutter gekümmert hätten, wäre dieser gewaltige Aufschrei der Göttin wohl nicht notwendig gewesen.
Ihre Geschichte – immerhin die der Hauptgöttin ihrer Kultur – zeigt offenbar, wozu verzweifelte Frauen im Stande sind und man kann sie auch als Mahnung verstehen, Frauen nicht alleine mit ihren Verpflichtungen zu lassen.
Die Botschaft der Derketo:
- Ich habe hat Verständnis für all jene Mütter, die – aus welchen Gründen auch immer – ihre Kinder nicht großziehen können. Meine Geschichte zeigt, dass meiner ausgesetzten Tochter Hilfe bereitgestellt wurde, und dass aus dieser eine große Königin wurde.
- Lerne dich, zu wandeln, befreie dich von Zuordnungen und Pflichten, die nicht in dein Leben passen. Wenn es sein muss, wende dazu auch rigorose Mittel an.
- Frauen! Unterstützt euch gegenseitig. Seid füreinander und für die Kinder der anderen da, wenn es einer zuviel wird, bildet Netzwerke – und lasst euch auch helfen, wenn ihr nicht mehr weiter könnt oder auch einfach, wenn ihr eine kleine Auszeit braucht, um wieder ganz bei euch anzukommen.
- „Go with the flow“: Mach es mir gleich, bleibe im Fluss – mit deinen Gefühlen und Gedanken. Wenn das einmal nicht gelingen sollte, dann setze dich zu mir, lausche auf meine Klänge, bade in mir oder in einer meiner Schwestern. Denn wir sind die einzigen Göttinnen, die dich physisch ganz umfangen können, die du mit jedem Schluck in dir aufnehmen kannst.