Auch wenn wir keine historisch gesicherten Beweise für eine Göttin Danu haben, finden wir entlang des gesamten Flussverlaufs zahlreiche Mythen und Sagen, die von „Donauweibchen“ handeln. Eine oder mehrere mythologische Gestalten, die man in ihrer Gesamtheit durchaus als Flussgöttin betrachten kann. Und es wurden entlang des gesamten Flusslaufes der Donau tausende Frauenfiguren gefunden, die von der Frauenkraft aus uralter Zeit erzählen.
Danu repräsentiert nicht nur den Fluss sondern auch die fruchtbare Flusslandschaft entlang der Donau und das gesamte Land um die Donau. Sie ist Mutter- und Schutzgöttin, eine verlässliche Kraft, auf die man – im wahrsten Sinne des Wortes – bauen kann: Häuser bauen und Getreide anbauen.
Sie spendet als Erd- und Flussgöttin Fruchtbarkeit und Nahrung. Sie gibt den Menschen Lebensraum.
Wasser ist die einzige chemische Verbindung auf der Erde, die in der Natur in allen drei Aggregatzuständen vorkommt. Alle Wassergöttinnen dieser Erde lehren daher die Menschen, wie es ist, zwischen diesen Zuständen zu wechseln. Wir finden Danu daher auch im Fließen des Wassers, in den Nebeln, die sich über die Flusslandschaft erheben, in den Eisschollen, die auf ihr treiben.
Danu erscheint uns aber nicht nur nährend, erfrischend und lieblich.
Ihren gefährlichen Aspekt zeigt sie, wenn ihr Wasser über die Ufer tritt, was speziell im Sommer immer wieder vorkommt.
Grimmig wird sie, wenn das Donauwasser gänzlich zufriert. Daher gibt es entlang des Flusslaufes viele Riten, um die Flussgöttin, um das Donauweibchen zu beschwören, sanft und wohlwollend zu bleiben.
Die Botschaft der Danu:
- Ich finde immer einen Weg. Manchmal ist er geradlinig und sanft – als breiter Strom. Manchmal winde ich mich in Mäandern und Struden, begleitet von heftigem Tosen und Brausen. Für mich ist das alles Ausdruck meines Wesens als Fluss und als Flussgöttin – keiner besser, keiner schlechter.
- Höre auf, gegen Veränderungen zu kämpfen. Denn alles unterliegt einem ständigen Wandel. Wenn ich gefriere, dann taue ich auch wieder auf.
- Wenn meine Quellen mich mit starkem Regen speisen, dann werde ich heftig und trete über die Ufer – bis ich mich wieder zurückziehe. Und wenn ich seufze, dann steigen Nebel auf.