Chang-O ist die chinesische „Frau im Mond" oder noch besser: „Frau am Mond". Denn im Unterschied zu Mondgottheiten anderer Kulturen personifiziert sie nicht den Mond, sondern lebt auf ihm. Die Verbindung zwischen dem Mondzyklus und dem Menstruationszyklus von Menschenfrauen verdeutlicht die Kraft von Chang-O, der roten Mondgöttin.
Der Mond wird genauso regelmäßig voll und wieder leer wie die Gebärmutter der Frau. Damit ist Chang-O die Taktgeberin des Rhythmus und Vertraute der Frauen.
Wie Ebbe und Flut und andere Flüssigkeitsströme auf Erden, wie den Wechsel der Jahreszeiten lenkt sie auch den weiblichen Zyklus von Werden und Vergehen. Und damit wird mit der Menstruation Fruchtbarkeit erst möglich.
Die Menstruation gilt im Mythos von Chang-O als das Elixier der Unsterblichkeit. Ihr Ehemann wollte es ihr stehlen, denn er war sehr neidisch auf ihre Macht, was zu ständigen Streitereien führte. Und er strebte nach Unsterblichkeit und wollte das Elixier an sich bringen, um sein Leben zu sichern.
Schließlich hatte sie von all dem genug, zeigte ihm ihr Hinterteil und ging fort, um für immer im Mond zu wohnen.
In China sagt man noch heute, dass Chang-O in den dunklen Bereichen des Mondes als dreibeinige Kröte zu erkennen ist. Und die Kröte ist immer auch ein Symbol für die Gebärmutter.
Die Botschaft der Chang-O:
- Achte auf und folge deinen natürlichen Zyklen.
- Lasse dir nichts gefallen, wenn dir wer deine Macht stehlen will, dann gehe!
- Werden und Vergehen ist der natürlichste Vorgang der Welt.
